Cannabis Social Club gründen leicht gemacht – Dein Schritt-für-Schritt-Guide

Wenn du darüber nachdenkst, selbst einen Club in deiner Stadt zu gründen, bist du hier genau richtig. In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir, wie du deinen eigenen Cannabis Social Club im Vereinsrecht gründest. Aber bevor wir loslegen, denk daran: Dieser Beitrag wurde von Laien verfasst und stellt keine Rechtsberatung dar. Wenn du rechtliche Fragen hast, solltest du dich an einen Fachmann wenden.

Die Gründungsversammlung

Zuerst brauchst du mindestens sieben Leute, die bereit sind, gemeinsam den Verein zu gründen. Organisiere eine Gründungsversammlung und verabschiedet gemeinsam die Satzung, die das Fundament für euren Verein bildet.

Die Satzung

Die Satzung ist superwichtig und legt alles fest, was euren Verein betrifft – von den Zielen bis hin zur Organisation. Hier ein paar Punkte, die ihr in der Satzung klären solltet:

  1. Vereinsname: Sucht euch einen coolen Namen, der auf euren Zweck hinweist, z.B. „Cannabis Social Club [Stadtname] e.V.“
  2. Vereinszweck: Definiert euren Vereinszweck.
  3. Gemeinnützigkeit: Um als gemeinnütziger Verein anerkannt zu werden, sollte euer Vereinszweck dem Gemeinwohl dienen und keine wirtschaftlichen Interessen verfolgen. (Kein Muss)
  4. Mitgliedschaft: Legt fest, wer Mitglied werden kann und welche Bedingungen gelten.
  5. Beiträge: Entscheidet, wie hoch eure Mitgliedsbeiträge sein sollen, um die Kosten des Vereins zu decken.
  6. Organe des Vereins: In der Regel sind das der Vorstand und die Mitgliederversammlung. Klärt, welche Aufgaben und Zuständigkeiten diese haben.

Übrigens: Beim CSC-Dachverband gibt es eine von Rechtsexperten und Verwaltungsrechtsanwälten geprüfte Mustersatzung, die bereits für die erfolgreiche Eintragung von CSC-Vereinen benutzt wurde.

Vorstandswahl und Protokoll

Während eurer Gründungsversammlung wählt ihr einen Vorstand, der aus mindestens zwei Personen besteht. Achte darauf, dass die Wahl im Protokoll der Versammlung festgehalten wird, das von mindestens zwei Mitgliedern unterzeichnet sein muss.

Vereinsregister

Um als eingetragener Verein (e.V.) anerkannt zu werden, müsst ihr den Verein beim zuständigen Amtsgericht ins Vereinsregister eintragen lassen. Dazu braucht ihr:

  1. Die Satzung des Vereins
  2. Das Protokoll der Gründungsversammlung
  3. Eine Liste der Vorstandsmitglieder mit Namen, Geburtsdaten und Anschriften

Alternativ könnt ihr auch einen Notar beauftragen, der die Anmeldung für euch durchführt. Das kann hilfreich sein, wenn ihr unsicher seid, wie der Anmeldeprozess genau abläuft oder welche Unterlagen benötigt werden.

Finanzamt und Gemeinnützigkeit

Nach der Eintragung ins Vereinsregister müsst ihr den Verein beim Finanzamt anmelden. Das Finanzamt entscheidet dann, ob euer Verein als gemeinnützig anerkannt wird oder nicht. Eine Gemeinnützigkeit ist zwar keine Voraussetzung für die Gründung eines Cannabis Social Clubs, jedoch bringt sie einige Vorteile wie Steuerbefreiungen oder die Möglichkeit, Spendenbescheinigungen auszustellen. Wenn ihr euren Verein als gemeinnützig anmelden möchtet, achtet darauf, dass eure Satzung die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt.

Solltet ihr keine Gemeinnützigkeit anstreben, ist das natürlich auch in Ordnung – der Verein kann trotzdem weiterhin aktiv sein und seine Ziele verfolgen.

Vereinsstrukturen aufbauen und aktiv werden

Jetzt, wo euer Verein offiziell gegründet ist, könnt ihr anfangen, die Vereinsstrukturen aufzubauen und coole Aktivitäten zu planen. Hier sind ein paar Ideen, wie ihr als Cannabis Social Club aktiv werden könnt:

  1. Infoveranstaltungen: Organisiert Vorträge und Diskussionsrunden zu Themen wie medizinisches Cannabis, Hanfanbau, Rechtslage und internationale Erfahrungen.
  2. Workshops und Schulungen: Bietet Kurse zur Aufklärung über den verantwortungsvollen Umgang mit Cannabis und zum Anbau von Hanf für den Eigenbedarf an.
  3. Öffentlichkeitsarbeit: Nutzt soziale Medien, Flyer, Poster und Pressemitteilungen, um auf eure Veranstaltungen aufmerksam zu machen und um über euren Verein und seine Ziele zu informieren.
  4. Kooperationen: Vernetzt euch mit anderen Organisationen (zum Beispiel uns!), die sich für die Legalisierung von Cannabis einsetzen, um Synergien zu nutzen und gemeinsame Projekte zu realisieren.
  5. Politische Arbeit: Sprecht lokale und regionale Politiker an, um auf die Probleme im Zusammenhang mit der aktuellen Cannabispolitik aufmerksam zu machen und um Änderungen auf politischer Ebene zu erreichen.

Fazit:

Die Gründung eines Cannabis Social Clubs im Vereinsrecht ist ein spannender Schritt, um gemeinsam für die Legalisierung von Cannabis und die Entkriminalisierung der Konsumenten einzutreten. Bedenkt dabei, dass der gemeinsame Anbau und die Verteilung von Cannabis an die Mitglieder nur unter legalen Bedingungen möglich sind und ihr entsprechend auf den Gesetzgeber angewiesen seid. Durch den Aufbau eines coolen Vereins und die Durchführung von Informationsveranstaltungen, Workshops und politischer Arbeit könnt ihr einen Beitrag zur Verbesserung der Gesetzgebung und zur Aufklärung der Gesellschaft leisten. Wenn ihr auf der Suche nach einer geprüften Mustersatzung seid, schaut beim CSC-Dachverband vorbei, um eine solide Grundlage für euren Verein zu erhalten. Viel Erfolg bei der Gründung eures Cannabis Social Clubs, und falls ihr Fragen habt, sind wir gerne für euch da! Und nochmal zur Erinnerung: Dieser Beitrag wurde von Laien verfasst und stellt keine Rechtsberatung dar. Bei rechtlichen Fragen empfehlen wir, einen Fachmann zu Rate zu ziehen.

Hier sind unsere Gründerunterlagen:

CSC München Gründungsunterlagen

3 Gedanken zu „Cannabis Social Club gründen leicht gemacht – Dein Schritt-für-Schritt-Guide“

  1. Mein Mitgefühl gilt der Person in Schwabing, deren Wohnung heute Nachmittag von der Polizei durchsucht wurde. Als ich mit dem Fahrrad näherkam, konnte ich den eigenartigen süßen Geruch schon bemerken, obwohl ich einen Block entfernt war. Zu meiner Überraschung entdeckte ich, als ich am Ort des Geschehens ankam, etwa 20 sehr schöne 1 Meter große Pflanzen (noch in ihren Pflanzgefäßen), die in Plastik eingewickelt waren.
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  2. Vielen Dank für diesen informativen Beitrag! Wir sind am überlegen in der Region Nürnberg einen solchen CSC zu gründen und waren angesichts der vielen Anforderungen in „Guidelines Eurpean Cannabis Social Clubs“ schon ganz entmutigt. Wir haben allerdings Menschen mit Erfahrung im Bezug auf politische Arbeit und den Umgang mit Satzungen etc. Also ist es vielleicht doch gut machbar. So wie es hier beschrieben wird, ist es nicht so kompliziert wie gefürchtet.

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